MS ALLAND

    • Auftraggeber:

      Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H., Unternehmensbereich Schulen

    • Verfahrensart: Einstufiger, EU-weit offener Realisierungswettbewerb

    • 2023

    • Modellbau: Matthias Nemestothy

  • Die neue Mittelschule bildet als einfacher, kompakter Baukörper den städtebaulichen Abschluss der sich zum Zentrum erstreckenden Bewegungszone. Um das Grundstück der Mittelschule möglichst verkehrsberuhigt zu halten werden die Verkehrsströme entflochten. In der Feldgasse ist eine "Kiss and Ride - Zone" vorgesehen. Das ermöglicht einen sicheren Weg für die Schulkinder. Die Badgasse wird zu einer verkehrsberuhigten Bewegungszone umgestaltet, die nur von Personal und Externen Personen bis zum Bereich der Parkplätze hinter dem Gemeindeamt befahren werden darf. Die Anlieferung wird davon entkoppelt über die Augasse bewerkstelligt.

    Mit einfachen Einschnitten in die Kubatur werden Freiräume zoniert. Nördlich ergibt sich dadurch ein gefasster Vorplatz mit großzügig überdecktem Eingangsbereich und einer Einrahmung aus Sitzstufen. Hier lässt man sich die Pausensemmel schmecken oder trifft sich nach der Schule noch zum chillen. Im Süden ergibt sich eine weitläufige Fläche für die Bereiche des Sportunterrichts.

    Vor dem Eingangsbereich der Mittelschule entsteht ein Vorplatz, der zur Nachbarbebauung hin von Sitzstufen abgeschlossen wird. Dieser Vorplatz dien als Pausenhof und kann für Veranstaltungen im freien genutzt werden. Bäume sorgen für natürliche Beschattung und die Sitzstufen laden mit bequemen Sitzmöglichkeiten zum Spielen und Chillen ein.

    Die Bereiche neben der Schule werden durch unterschiedlichste Nutzungen strukturiert. Dem Eingang zugeordnete Hochbeete können zum Anbauen von Kräutern genutzt werden. Ein Spielplatz sorgt mit ausgefallenen Spielmöglichkeiten für Ablenkung in der Nachmittagsbetreuung. Und der Sport- und Aktivbereich animiert mit einem abwechslungsreichen Freizeitangebot zu sportlichen Höchstleistungen.

  • Im Inneren organisieren sich die unterschiedlichen Funktionen rundum eine zentrale Aula in Form eines zweigeschoßigen Atriums mit Sitzstufen - das Herzstück der Schule. Im Erdgeschoß sind neben den Verwaltungsräumlichkeiten vor allem die gemeinschaftlichen Bereiche, wie der Speiseraum und die Bibliothek angeordnet. Beide Zonen können in die Aula geöffnet werden und so bei größeren Veranstaltungen integral genutzt werden. Das südliche Ende der Aula bildet die großzügige Tribüne zum Turnsaal. Von hier aus können die Athlet*Innen angefeuert werden oder bei Gemeindeveranstaltungen die Redner*Innen applaudiert werden.

    Im Obergeschoss sind alle Unterrichtsräume um eine gemeinsame, vielfältig nutzbare Lernlandschaft versammelt. Rundum das Atrium sind hier die drei Cluster aus je vier Klassen und einem Gruppenraum angeordnet. Im südlichen Bereich des Obergeschoßes befinden sich die MINT-Räume und Nachmittagsbetreuung. Zwei eingeschnittene Höfe können im Unterrichtsbetrieb als Outdoorklassen oder in den Pausen als Rückzugsbereiche genutzt werden.Der einfach strukturierte Grundriss sorgt für gute Orientierung und kurze Wege im gesamten Haus. Das große Atrium und die eingeschnittenen Höfe durchfluten das Haus mit Licht.

    Eine großzügige Terrasse und ein eingeschnittener Hof dienen im Obergeschoss als Rückzugsorte im Freien. Den Gruppenräumen der Nachmittagsbetreuung zugeordnet können beide Bereiche auf kurzem Wege auch von allen Klassen erreicht werden. Die Terrasse ist nach Süden hin zum Sportplatz orientiert und kann bei Turnieren auch als Zuschauertribüne genutzt werden. Der Hof grenzt direkt an den Musikraum und kann bei schönem Wetter auch den Rahmen für Freiluftkonzerte bieten.

  • Als nachhaltiges und regional verfügbares Material kommt Holz als grundsätzliches Tragsystem zur Anwendung. Die Wände werden aus vorgefertigten Holzmassiv-Bauelementen errichtet. Lediglich das Kellergeschoß und der Erschließungskern werden in Stahlbeton-Massivbauweise ausgeführt.

    Die Deckenkonstruktion wird bereichsweise unterschiedlich ausgeführt: In den weit gespannten Bereichen der Aula und Turnhalle kommt eine Trägerrostkonstruktion aus Leimbindern zum Einsatz. Dadurch entsteht eine große, frei bespielbare Fläche im Erdgeschoss, gleichzeitig ist durch den Rost eine weitestgehend flexible Raumanordnung im Obergeschoß ermöglicht. In allen übrigen Bereichen kommen angepasst an die zu überbrückende Spannweite Massivholz- und Holz-Betonhybriddecken zur Anwendung.

    Um eine maximale Durchlässigkeit vom Vorplatz bis zum Sportplatz zu schaffen, wird das Zentrum des Gebäudes von Wänden freigehalten. Die Leimbinderrostdecke liegt auf den Außenwänden auf und wird im Inneren durch zarte Säulen getragen. Die Decke des Obergeschoßes werden, angepasst an die jeweiligen Spannweiten aus Massivholzoder Holz-Betonhybriddecken ausgeführt.

    Die Massivholzwände des oberen Geschoßes nehmen die Abstände der Leimbinderrostdecke auf und dienen als Auflager für die Deckenfelder der Unterrichtsräume. Im frei gestalteten Zentrum des Obergeschoßes dienen Stützen als Tragkonstruktion, um ein offenes Zentrum zu schaffen.

    Durch die überwiegende Ausführung mit Holz-Fertigteilelementen wird eine modulare Bauweise mit den Vorteilen der kurzen Bauzeit und hohen Präzision ermöglicht. Einzelne konstruktive Elemente, wie z.B. die Stiegenhäuser, dienen zur Aussteifung des Gebäudes und werden in Massivbauweise ausgeführt.

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BH Grieskirchen // Eferding

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CvH 162